Donnerstag, 3. August 2017
Unser Karma
Die letzte Strophe von Lennons Instant Karma (We All Shine ON) hat es in sich.

Dein augenblickliches Karma wird dich zu fassen kriegen,
wird dir die Füße weghauen.
Besser du erkennst deine Brüder
in allen, die du antriffst.
Warum um alles in der Welt sind wir hier?
Sicher nicht, um in Schmerz und Angst zu leben.
Warum um alles in der Welt bist du dort,
wenn du überall bist?
Komm und hol dir deinen Anteil.

Nun ja, wir werden alle weiterleuchten
wie der Mond, die Sterne und die Sonne.

Die fünfte Zeile: "Warum um alles in der Welt sind wir hier?", ist eine gute Frage. Warum sind wir hier? Zu dieser Zeit und an diesem Ort in diesem Leben?

Da wir es nicht wissen, die Frage nicht beantworten können, erscheint es durchaus logisch, dass irgendjemand anders über uns bestimmt - über unser hiersein in dieser Welt. Wenn man es nicht selbst entschieden hat, hat es wohl jemand anders so verfügt.

Anscheinend ist es nicht nur so, dass uns unsere Selbstbestimmung genommen worden ist sondern auch unser Erinnerungsvermögen. Womit ich meine, dass die Art und Weise des sich Besinnens auf Vergangenes, wie soll ich sagen, unterminiert wurde. Auch dies erscheint doch sehr logisch. Denn könnten wir uns erinnern, wüßten wir doch was in unserer Vergangenheit geschehen ist. Wir wüßten dann warum wir hier in dieser Welt sind.

Es scheint so, der Mensch wird in dieser Welt so verwaltet, wie man es mit Tieren in einem Zoo macht. Offensichtlich sind wir Gefangene. Die Welt ist wohl ein Gefängnis. Eines, in dem Krieg, Folter, Mord und andere Scheußlichkeiten an der Tagesordnung sind. Aliens, falls es denn welche gibt, die diesen Planeten besuchen, würden sich doch mit Grausen abwenden, wenn Sie dies Chaos hier sehen.

Nun, es gibt dazu ein nettes mythologisches griechisches Märchen - zu unserem Erinnerungsvermögen: Man glaubte im alten Griechenland, dass, wer vom Wasser der Lethe trinkt, seine Erinnerung verliert vor dem Eingang ins Totenreich. Nach einer anderen Überlieferung mussten die Seelen aus dem Fluss Lethe trinken, damit sie sich nicht mehr an ihr vergangenes Leben erinnerten, um wiedergeboren zu werden. Wie es in der Aenis Vergils heißt: „Die Seelen nun, denen das Fatum* andere Leiber bestimmt, / schöpfen aus Lethes Welle heiteres Nass, so trinken sie langes Vergessen.“ (Quelle: Wikipedia)

* Fatum: Schicksal, Geschick, Verhängnis (lateinisch fatum = (Schicksals)spruch, verwandt mit: fari = (feierlich) sprechen, sagen


- Die Philosophie ist kein ständiges Unterwegssein des Denkens, sie ist kein uferloses Streben ohne Ende. Sie ist ein Weg mit einem Ziel. Dieses Ziel ist das Erkennen einer letzten unüberbietbaren Wirklichkeit.

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