Samstag, 11. Oktober 2014
Künstliche Intelligenz haben die Informatiker nie hinbekommen
Jaron Lanier: Es gibt eine neue Religion im Silicon Valley: Sie besagt, wenn unsere Technologie nur fortschrittlich genug ist, bringt sie uns auch Unsterblichkeit. Das ist gar nicht ein Nischenphänomen, das von einer Handvoll durchgeknallter Freaks verkörpert wird, sondern wirklich im Mainstream sichtbar: im Verlangen nach beständiger Selbstoptimierung oder auch in Googles verstärktes Investieren in Firmen, die an Lebensverlängerungsmaßnahmen arbeiten.

Jaron Lanier: Sie müssen sich kurz in die Zeit der Fünfziger, Sechziger und Siebziger zurückversetzen. Ganz entscheidend: Es gab damals diese Gier, ein beinahe kultartig verfolgtes Bedürfnis, künstliche Intelligenz zu erschaffen. Das Problem an der Sache war nur: Wir Informatiker haben es nie wirklich hinbekommen.

Jaron Lanier wird den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten.
(Quelle: Welt-Interview mit Jaron Lanier)

Ray Kurzweil, zum Beispiel, ist jemand der davon träumt mit einem noch zu entwickelden 3D-Scanner das menschliche Gehirn zu scannen um die Daten dann in einen Roboter laden zu können. So könnte, nach dem von Google engagierten Kurzweil, die Unsterblichkeit erreicht werden.

All das mag weit in der Zukunft liegen oder auch nie erreicht werden. Wenn jede Zelle, jeder Zellverband des menschlichen Körpers durch funktionierende Technik ersetzt werden kann, dann hat der Mensch Maschinenmonster erschaffen die ewig leben, weil alle Technik immer ersetzbar ist.

Jene Forscher allerdings, die sich bemühen aufzuklären was im Kopf eigentlich vor sich geht, sagen über ihre eigene Forschung: "Wir stehen noch ganz am Anfang!"

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