Mittwoch, 28. Juni 2017
Die Philosophie und ihr Mißverständnis
Der auf Platon zurückgehende Begriff der Philosophie wurde in der Neuzeit und insbesondere im 20. Jahrhundert immer wieder als ständiges Unterwegssein des Denkens, als nie an ein endgültiges Ziel gelangendes Streben nach Erkenntnis und Wissen aufgefasst.

Der Philosoph Karl Albert zeigt in seiner Studie (Über Platons Begriff der Philosophie 65 Seiten), demgegenüber nach erneuter Prüfung der einschlägigen Texte, daß die neuzeitliche Auffassung unplatonisch und ungriechisch ist, daß Platon und seine Nachfolger bis in die Gegenwart hinein die Philosophie anders, nämlich als ein, Erkennen einer letzten, unüberbietbaren Wirklichkeit begriffen haben und daß sich von daher ein neues Philosophieverständnis ergibt.

Mein Kommentar: Nun, tatsächlich verhält es sich so wie Prof. Karl Albert (1921 - 2008) es in seltener Klarheit geschildert hat. Sehr viele Philosophen haben nach Platon die Philosophie so aufgefasst, dass nicht wirklich eine endgültige Wahrheit zu erreichen sei und haben deshalb die Philosophie als ein nie enden könnendes, als ein uferlos bleibendes Geschäft angesehen, welches sich in erkenntnistheoretische Verästelungen verstiegen hat, die den Normalsterblichen um den Verstand bringt!

Wenn man also richtig verwirrt werden möchte lese man z. B. Kants Schriften oder John Lockes, vielleicht auch Spinoza und sonstige Kandidaten deren Aufzählung ich mir hier lieber ersparen will.

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