Sonntag, 12. Februar 2017
Weissensee und mehr
Morgen, am Montag ist bei mir Weissensee-Abend. Freue mich schon auf die Fortsetzung beim MDR. Obwohl, was ich jetzt kommen sehe, ist, dass der Witwer der Stasi-Familie herausfinden wird, dass die Stasi-Armleuchter mithilfe der Ärztin das Baby weggenommen haben und der Mutter gesagt haben, es wäre nach der Geburt gestorben. Dies wird er wohl herausfinden. Diese unglaubliche ethische Verkommenheit der Kommunisten oder Sozialisten in der ehemaligen DDR, die die Stirn hatten Müttern die Babys wegzunehmen und ihnen zu erzählen die Babys wären kurz nach der Geburt gestorben, ist eigentlich unfassbar!

Ein Grenzsoldat, der nach dem Mauerfall noch vor dem Brandenburger Tor mit anderen Grenzern auf der Mauer gestanden hat, die dann glücklicherweise abgerissen worden ist, wurde mal von einem Journalisten gefragt, was eigentlich ein Klassenfeind wäre. Darauf er: Nur Schweigen. Sagt der Journalist, wir vereinfachen die Frage: Was ist ein Feind? Was macht man mit einem Feind? Langes Herumgedruckse folgte. Dann hat derjenige gesagt: Das ist eine gute Frage. Diese Bewertung der Frage, dass sie gut wäre, ist natürlich überhaupt gar keine Antwort.

Ein Feind ist ein Gegner, der gewillt ist mithilfe von Waffengewalt zu töten. Das ist ein Feind. Und das wäre die korrekte Antwort gewesen.

Und wenn man innerhalb einer Gesellschaft solche Leute hat die andere Mitglieder der Gesellschaft als ihre Feinde ansehen, dann disqualifizieren sich jene als gute Mitglieder der Gesellschaft - was noch sehr höflich formuliert ist. Man könnte auch sagen es ist eine Art Verrat gegenüber anderen Mitgliedern der Gesellschaft, wenn das Wort Feind benutzt wird.

Was ich denke, ist allerdings, dass man sich zu wenig um den richtigen Umgang mit Worten schert. Der Umgang mit problematischen Begriffen ist einfach nur zu fahrlässig, da man sich nicht klarmacht, was man eigentlich sagt, wenn man durch die Unkenntnis von Wortdefinitionen Begriffe falsch verwendet.

Hier tritt ganz klar ein Ausbildungsdefizit zu Tage, das man den Kultusministerien der Länder, die für die Lehrplangestaltung Verantwortung tragen, anlasten kann. Die zahlreichen Wortverwendungsfehler, nicht nur von komplizierten Worten sondern insbesondere auch von kleinen Worten, bei Schülern und jungen Erwachsenen ist einfach grotesk zu nennen! Nun, Schüler beginnen mit einem Wortschatz von neunzig bis hundertzwanzig Worten wenn sie mit der ersten Klasse beginnen. Die Welt der Worte ist allerdings groß und die guten Schriftsteller haben einen Wortschatz von mehreren zehntausend Begriffen. Niemand aber fordert einen Wortschatz vom Schüler der unbedingt zehntausend Worte überschreitet. Was man aber fordern muss ist, dass die Kultusministerien endlich Wortdefinitions- und Wortherkunftslehre in die Unterrichtspläne mit einbeziehen. Dann verbessert sich nämlich auch das Abschneiden der Schüler bei zukünftigen internationalen PISA-Vergleichen.

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