Montag, 21. Dezember 2015
Ein bitteres Medikament?
Donatella Di Cesare, Professorin für Philosophie an der Universität La Sapienza in Rom, schreibt bei Zeit-Online zur Frage: Was bleibt von Immanuel Kant? einen kleinen Beitrag, der so beginnt:

"Der Krieg in Syrien, die Terroranschläge von Paris: Der Krieg ist niemals aus unserem Universum verschwunden. Für viele scheint der Krieg gar ein bitteres Medikament zu sein, das einer periodisch kranken Menschheit verabreicht wird."

Von dem Herrn Kant wird sicherlich so gut wie nichts bleiben, denn dieser Monsieur aus Elfenbeinturmhausen, der mit dem wirklichen Leben in seinem einsamen Turmzimmer nie wirklich in Kontakt kam, wird sicher im Sumpf des Vergessens enden.

Der Philosoph dessen Werk zeitlos ist und der jede nachfolgende Philosophie bei weitem überstrahlt ist Platon.

Der bekannte britische Mathematiker und Philosoph Alfred N. Whiteheat hat einmal angemerkt, dass alle anderen nachfolgenden Philosophien nur Fußnoten zu Platon wären.

Zitat A. N. Whitehead: „Die sicherste allgemeine Charakterisierung der philosophischen Tradition Europas lautet, daß sie aus einer Reihe von Fußnoten zu Platon besteht.“

Nun zu Donatelle Di Cesare und ihrem Satz: "Für viele scheint der Krieg gar ein bitteres Medikament zu sein, das einer periodisch kranken Menschheit verabreicht wird."

Krieg kann nicht im entferntesten ein Medikament sein, denn ein Medikament, ob bitter oder nicht, wäre etwas, das eine Krankheit heilt. Wie man aber deutlich sehen kann, wenn man mit der Gabe der Beobachtung bedacht wurde, ist es der Krieg, der viele Menschen das Leben kostet und noch mehr Menschen seelisch und körperlich verletzt. So könnte man also durchaus mit aller Klarheit aus der Beobachtung heraus die Schlußfolgerung ziehen, dass der Krieg die Ursache für größtes menschliches Leid ist - aber keinesfalls ein Medikament!

Krieg ist insofern ein Ausbruch internationaler oder interreligiöser Irrationalität - um nicht zu sagen: Ein Ausbruch des Irrsinns.

Ein Medikament oder besser vorbeugende Maßnahmen, so dass es gar nicht erst zu Kriegen kommt, wären vielleicht höhere Bewußtseinszustände, die Einsicht, dass ein Austausch von Kommunikation dem Austausch von Blei vorzuziehen sei, was ein Weg ist der offensichtlich eine bessere friedlichere Welt hervorbringt.

Frohe Weihnachten und besinnliche Festtage!