Sonntag, 7. Februar 2016
Kurztext aus Platons Menon
Sokrates: Die, welche es sagen, sind (...) Leute, denen es darum zu tun war, imstande zu sein, über das, was sie treiben, Rede zu stehen. Aber auch Pindar sagt es und viele andere von den Dichtern, (...). Was sie aber sagen, ist folgendes... Sieh nun zu, ob dir das, was sie sagen, wahr zu sein scheint: Sie sagen nämlich, die Seele des Menschen sei unsterblich, und bald gehe sie von hinnen, was man Sterben nenne, bald aber komme sie wieder, zugrunde aber gehe sie niemals. Man müsse deshalb sein Leben so fromm* als nur möglich verleben.

(...)

Da nun die Seele unsterblich und öfters geboren worden ist und die Dinge (...) alle geschaut hat, so gibt es auch nichts, wovon sie nicht eine Kenntnis erlangt hätte, ...

(Quelle: Zeno.org)
Übersetzung: Ludwig von Georgii (1860)

Aus Platons Text Alkibiades: "Die Seele ist man selbst."

Kommentar: Hier läßt Platon seinen Sokrates also vortragen, dass die Seele im Besitz allen Wissens wäre, was im weiteren Menontext mit einem Beispiel bewiesen wird.

Nun, was den Menschen vor allen anderen Lebewesen auszeichnet ist seine Fähigkeit des Verstehens. Der Mensch kann sich selbst verstehen, er kann seine Mitmenschen verstehen, er kann die Welt verstehen und das Universum sowie die Dinge die darüber hinaus gehen!

Kant, ein deutscher Philosoph, hat behauptet, dass man Geistiges niemals verstehen könne. Aber genau dies ist es was so furchtbar falsch ist mit Kant. Die Fähigkeit des Verstehens ist in keiner Weise eingeschränkt.


* Fromm (veraltet) = rechtschaffen, tüchtig. In zweiter Definition = religiös, gläubig. (In mitelhochdeutscher Sprache: vrum, vrom, bedeutete es: nützlich, brauchbar, tüchtig, tapfer, rechtschaffen.)

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