Montag, 10. April 2017
Im Museum: Da kannste was lernen
Bei einem sonntäglichen Nachmittagsspaziergang, bei schönstem Frühlingswetter, kamen wir an einem Museumsdorf vorbei, wo es mittelalterliche Bauernhäuser zu bestaunen gab. Wir entschieden uns die gerade beginnende Besichtigungstour mit Führung mitzumachen. In einem der alten Häuser aus dem fünfzehnten Jahrhundert versammelte sich die Besucherschar um die offene Feuerstelle, über der, an einem Metallgestell und einem gezacktem Metallstab, ein großer bauchiger Topf herunterhing. Der Museumsleiter erzählte so einiges über das Leben der Dörfler im Mittelalter und dann fragte er ob wohl jemand wisse woher die Aufforderung: Zack, zack, also: Mach schnell, herkomme. Niemand der Besucher wußte eine Antwort darauf. So erzählte er es uns.
Wenn der Bauer abends vom Feld zurück kam und ihn die Bauersfrau schon von weitem kommen sah, so wies sie die Magd an einen Zacken zuzulegen. Was bedeutete, den Topf am Zackenstab weiter herunter zu hängen, damit das Essen im Topf richtig heiß sein würde, wenn der Bauer zu Hause angekommen wäre.
Die noch heute in der Umgangssprache verwendete Aufforderung: " ... aber zack zack" oder der Satz: "Zack, weg war er." oder: "Bei ihr muss alles zack zack gehen.", geht also auf diese alte Begebenheit im mittelalterlichen Leben zurück, was für eine ziemliche Belustigung unter der Gruppe der Zuhörer sorgte.
Im Duden steht, dass das Wort: Zackig, was viele Spitzen habend oder schneidig bedeutet, herkunftsmäßig aus der Soldatensprache stammt. Für das Wort: Zacke, gibt der Duden an, dass die Herkunft des Wortes unbekannt ist.
Jedenfalls, seit der Zeit habe ich mich für Wortherkunft interessiert und ein paar entsprechende Nachschlagewerke gekauft. Da gibt es noch viel mehr lustige Herkünfte.