Montag, 20. Oktober 2014
Thema: Vergessen
Vergessen bedeutet eigentlich etwas aus dem geistigen Besitz verlieren. Wo sind die Schlüssel? Wo ist meine Brille? Man kennt diese kleinen dummen Mißgeschicke die ab und zu mal vorkommen.

Ein viel größeres Kaliber aber ist die Selbstvergessenheit. Und man sieht ganz ernsthaft Menschen die sich auf einen Weg der Selbstfindung begeben. Diese Bemühungen sind herzergreifend geradezu rührend. Die toten Seelen suchen sich selbst. Nun, die toten Seelen sind in Wahrheit gar nicht tot, nur, sie sind in Selbstvergessenheit geraten, befinden sich in einer Art Amnesie was sie selbst sind. Das Ich hat in gewisser Weise sein Wissen über sich selbst verloren.

Mancher hat sich schon an existenziellen Fragen abgearbeitet. Wer bin ich? Woher kam ich und dergleichen. Und wenn man die Wer-Frage stellt erhält man natürlich nur die Identitätsangabe für eine Person, die aus ihrem Namen besteht.

Mit der Wer-Frage kommt man nicht weit. Sie bildet in gewisser Hinsicht eine Barriere an der das Scheitern vorprogrammiert ist. Man stelle sich also lieber anstatt der Wer die Was-Frage. Was bin ich? Die Was-Frage präzisiert die Bezeichnung von etwas. Also wird man schon mit der Was bin ich? oder mit der Frage: Was ist das Ich? aus der Selbstvergessenheit herauskommen können.