Montag, 28. Oktober 2019
Die Wahrheit siegt über die Täuschung
Thomas von Aquin hat sehr viel geschrieben. Er hat zu gleicher Zeit vier Sekretären diktiert. Er war immer bestrebt die Wahrheit herauszufinden.

Thomas ist in erster Linie wegen seiner Verdienste um die Theologie und die Philosophie in die Geschichte eingegangen.

Am Nikolaustag des Jahres 1273 soll Thomas laut einem Bericht des Bartholomäus von Capua während einer Feier der heiligen Messe von etwas ihn zutiefst Berührendem betroffen worden sein und anschließend jegliche Arbeit an seinen Schriften eingestellt haben. Auf die Aufforderung zur Weiterarbeit soll er mit den Worten reagiert haben:

"Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir vor wie Stroh im Vergleich zu dem, was ich gesehen habe."

(Quelle: Wikipedia/Thomas von Aquin)

Alles deutet für mich darauf hin, dass Thomas (die Wahrheit) das Ziel der Philosophie Platons erreicht hat, was aus einem plötzlich auftretendem unüberbietbarem Erleben und Erkennen der Wahrheit besteht. Es ist eine umfassend eindrucksvolle Erfahrung und Erkenntnis, durch die existenzielle Fragen beantwortet werden. Die philosophische Wahrheitserkenntnis gibt einer Person Gewissheit, da sie aufgrund eigener Anschauung weiß. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes: Wissen, war nämlich: Selbst gesehen haben.

Aus diesem Grunde, dass er also die Weisheit für sich gewinnen konnte, hat Thomas all seine umfangreichen Schriften als wertloses Stroh bezeichnet, was er angesichts seines Weisheitserlebnisses völlig zurecht so bewertet hat.

Es lohnt sich sehr Platons Dialoge und Briefe zu lesen. Wer ein wenig aufgeweckt daherkommt und die wesentlich wichtigen Aussagen des Sokrates in Platons Schriften zu entdecken imstande ist - nicht so wie die meisten Wissenschaftler, die den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen können - der hat gute Chancen es selbst zum Weisheitserlebnis, zur Wahrheitserkenntnis zu schaffen.

Fortgesetzt und ausdauernd, fleißig und intensiv Definitionen lernen und Wortherkünfte nachlesen bringen jemanden schon auf dem Weg zur Weisheitserkenntnis weit voran, denn Sokrates sagte: "Begriffe definieren ist der Beginn der Weisheit."

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